
Der letzte Tourentag begann etwas früher als gewohnt: Bereits um sechs Uhr war das Frühstück angesetzt. Die Frühstücksgruppe lies sich allerdings nicht aus dem Konzept bringen und so stand pünktlich – in gewohnter Manier – an Energiequellen alles auf dem Tisch, was für eine Schitour nötig ist.
Die üblichen Vorbereitungen wickelten wir mittlerweile routiniert ab: Auffellen, Rucksäcke vollständig einpacken und die Schi zur Akklimatisierung hinaus in die Kälte stellen waren selbstverständlich. Nach der LVS-Kontrolle ging es mit der Sonne im Rücken und unter der Silvretta-Druckleitung zunächst einmal bergab, was allerdings nur an der Topographie lag. Ohne Höhenverlust ins Kromertal zu gelangen hätte sich schwierig und lawinengefährdet dargestellt. Leider musste Philip an seinem Geburtstag nach diesen ersten Metern bereits umdrehen. Die Blasen an seinen Füßen waren zu hartnäckig.
Werner führte uns wieder souverän in diesmal auffällig wenigen Spitzkehren das Kromertal hinauf. Pausen gab es bei der unteren Zollhütte und beim Saarbrückner Haus. Hoch über unseren Köpfen drehten auch immer wieder Kampfjets des Schweizer Militärs ihre Runden: Ein untrügliches Zeichen, dass wir nicht mehr weit von der Staatsgrenze entfernt waren. Das zweite untrügliche Zeichen dafür war die andauernde Frage, ob wir doch eh alle unsere Pässe dabei hätten. Eva hatte ihn tatsächlich dabei.
Leider wurde das Wetter im Verlauf der Tour etwas schlechter. Es wurde diesig und die Sicht war nicht mehr optimal. Dennoch setzen wir den Aufstieg zur Seelücke an den Spalten des Litzner Gletschers vorbei fort. Aufgrund des eher schneearmen Winters mussten wir auf den letzten Metern zur Scharte die Schi abschnallen und zu Fuß weiterstapfen. Auf der Staatsgrenze legten wir dafür eine ausgiebige Pause ein, denn aus Zeitgründen beendeten wir die Tour hier und setzten sie nicht mehr zur Seehornscharte fort. Aus irgendeinem Grund hielt Charlie allerdings keine Orientierungsübung mit den Karten ab. Also genossen wir entspannt bei Müsliriegel und Tee den Ausblick in die Schweiz.
Die Abfahrt begann mit einem spektakulären Sturz von Alex, der quasi einen Hechtsprung in den Tiefschnee vollführte. In weiterer Folge hatten wir das erste Mal auf der HGEX ’10 pulverschneeähnliche Verhältnisse. Je näher wir allerdings wieder dem Vermuntstausee kamen, desto schlechter wurden die Bedingungen: Bruchharsch überall. Die höchsten Geschwindigkeiten erzielten wir an diesem Tag auf der anschließenden Taxifahrt zurück zum Haus 2.
Nach einer Abschlussbesprechung mit Charlie, bei der wir das Gelernte so gut es ging rekapitulierten, und dem „letzen Abendmahl“ (frei zitiert nach Mike) war das offizielle Programm beendet. Es gab noch eine abschließende Tagespräsentation und eine Diashow von Werner. Anschließend hielten manche bis vier Uhr früh die Stellung.
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